Saublotern
Da gibt es zunächst einmal als Schlaginstrument die Schweinsblase("Saubloder"), die an einem Holzstecken oder Farrenschwanz befestigt ist. Die vor der Fastenzeit reichlich anfallenden Schweinsblasen boten sich für diese Zweckentfremdung geradezu an. Mit ihnen schlägt der Narr nach den am Rande stehenden Zuschauern, vorzugsweise natürlich den Mädchen, ohne diesen allerdings wirklich weh zu tun. Dabei wird er sich in erster Linie am Gekreische der Be(Ge)troffenen erfreuen und wohl kaum an die Interpretationen denken, die es natürlich auch für die Schweinsblase gibt: sie gilt als Symbol für die Fleischlichkeit, das Schlagen als symbolischer Akt der Fruchtbarmachung oder die "leere Hülle" als Sinnbild für die Vergänglichkeit alles Irdischen bzw. als Abbild des Narren selbst (franz. "fou" und engl. "fool" = "Narr" abgeleitet von lat. "follis" = "leerer Sack").